Buttersäuresporen

Suisselab AG bestimmt die Belastung der Milch mit käseschädlichen, anaeroben Sporenbildnern mittels der neuen MPN (most probable number)-Methode der Firma SY-LAB. Die neue Methode zeichnet sich durch eine hohe Selektivität für Clostridien, einen breiten Messbereich und eine kurze Untersuchungsdauer aus.

Überwachung des Sporengehaltes von Käsereimilch

Die Buttersäuregärung oder Spätblähung gehört zu den gefürchtetsten Fehlgärungen im Käse. Verursacher sind anaerobe Sporenbildner der Gattung Clostridium, hauptsächlich Clostridium tyrobutyricum. Diese Keime können sich unter anaeroben Bedingungen in Silage vermehren und bei suboptimaler Stall- und Melkhygiene zu einer hohen Sporenbelastung der Milch führen.

Bei Suisselab AG kann die Belastung mit käseschädlichen Sporen einfach, präzis und kostengünstig überwacht werden. Die Untersuchung kann anhand der Proben der Milchprüfung (MP) oder jederzeit mittels Direkteinsendung von Milchproben an Suisselab AG durchgeführt werden. Die Resultate von Proben der Milchprüfung werden auf dbmilch.ch angezeigt.

Je nach Art der Milchproben kommen verschiedene Formate des Tests und verschiedene Grenzwerte zum Einsatz:

Milchart: Lieferant Silomilch
Testformat: Standard
Minimales Probenvolumen: 18 ml
Messbereich (Sporen/l): 73 – 32’000
Grenzwert (Sporen/l): <1’000

Milchart: Lieferant silofreie Milch
Testformat: Empfindlich
Minimales Probenvolumen: 27 ml
Messbereich (Sporen/l): 44 – 19’000
Grenzwert (Sporen/l): <44

Milchart: Kessimilch
Testformat: Hochempfindlich
Minimales Probenvolumen: 45 ml
Messbereich (Sporen/l): 25 – 11’000
Grenzwert (Sporen/l): <25

Methode

Bei der MPN (most probable number)-Methode der Firma SY-LAB wird die mit Kulturmedium versetzte Milch auf die 96 Kavitäten einer Mikrotiterplatte aufgeteilt. Nach einer Inkubation unter anaeroben Bedingungen werden die Anzahl Kavitäten mit Keimwachstum gezählt. Aus dieser sogenannten Stichzahl lässt sich anhand einer Formel die Anzahl Sporen pro Liter Milch berechnen. Die SY-LAB Methode zeichnet sich durch ein sehr selektives Nährmedium (>95% der Isolate sind Clostridien) und eine kurze Analysedauer von nur 2 Tagen aus. Die Methode hat zudem einen sehr breiten Messbereich und eine deutlich bessere Wiederholpräzision als die Filtrationsmethode nach Bourgeois oder die MPN-Methode nach CNERNA (centre national d‘études et de recommandations sur la nutrition et l‘alimentation).

Ergebnis

Die Methode liefert Sporenzahlen in der Einheit Sporen/l. Können keine Sporen nachgewiesen werden lautet das Ergebnis <Nachweisgrenze (z.B. <44 Sporen/l). Liegt das Ergebnis über der oberen Bestimmungsgrenze lautet das Ergebnis >obere Bestimmungsgrenze (z.B. >19’000 Sporen/l).

Wird die Untersuchung aus Proben der Milchprüfung durchgeführt, werden die Resultate an dbmilch.ch übermittelt. Für Resultate aus Direkteinsendungen wird ein Prüfbericht per E-Mail an den Einsender geschickt.

Ablauf Probeentnahme

Wichtig ist, dass die Probenflaschen vollständig (bis zur obersten Ringmarke) gefüllt, gekühlt und ohne Konservierungsmittel zu Suisselab AG geschickt werden. Das Verwenden von Konservierungstabletten verunmöglicht den Sporennachweis.

Bei MP-Proben mit manueller Probenahme kann die Untersuchung durch den Milchkäufer auf dem Formular „Auftrag Zusatzanalysen aus Proben der Milchprüfung“ angefordert werden. Bei vollständiger Füllung der Probenflaschen eignen sich die Proben für die Untersuchung von Silomilch und silofrei produzierter Milch.

Bei MP-Proben mit automatisierter Probenfassung (Sammelwagen oder stationär) kann die Untersuchung durch den Milchkäufer im Vorfeld der Probenahme mittels des elektronischen Auftragsformulars „Auftrag Zusatzanalysen aus automatisiert gefassten MP-Proben“ angefordert werden. Automatisiert gefasste MP-Proben eignen sich aufgrund der meist unvollständigen Füllung grundsätzlich nur für Silomilch.

Direkteinsendungen können mit dem „Auftrag Buttersäuresporen & FROMALYS“ eingeschickt werden. Über diesen Kanal können sowohl Silomilch, silofreie Milch und Kessimilch untersucht werden. Wichtig ist, dass die auf dem Auftrag aufgeführten minimalen Probenvolumen eingehalten werden.

Preise

Untersuchungsparameter: Buttersäuresporen
Methode: MPN-Methode SY-LAB
Preis:
Lieferantenmilch (Standard/Empfindlich): Fr. 21.00 / Analyse
Kessimilch (Hochempfindlich): Fr. 27.00 / Analyse

Konditionen

Im Preis inbegriffen sind das Probenmaterial, die Analyse und die Ergebnismitteilung
Neue Preisliste 2024
Suisselab AGB

Auftragsformular für manuell gefasste MP Proben
Auftrag-Zusatzanalysen-MP-manuell.pdf

Auftragsformular für Direkteinsendungen
Buttersäuresporen & FROMALYS Auftragsformular

Auftragsformular für automatisiert gefassten MP-Proben
Auftrag Zusatzanalysen MP automatisiert

Artikel Jakob & Glauser (2019)
Artikel Jakob/Glauser

Artikel Brändle et al. (2018)
Artikel Brändle et al.

Sind die Resultate der neuen SY-LAB Methode vergleichbar mit denjenigen der Filtrationsmethode nach Bourgeois?

Die MPN-Methode von SY-LAB ist bezüglich der hohen Selektivität für Clostridien vergleichbar mit der Filtrationsmethode nach Bourgeois und liefert vergleichbare Messwerte. Daher können für diese beiden Methoden die gleichen Grenzwerte angewendet werden.

Sind die Resultate der neuen SY-LAB Methode vergleichbar mit denjenigen der MPN-Methode nach CNERNA?

Die MPN-Methode nach CNERNA verwendet das relativ unselektive Bryant-Burkey Nährmedium. Daher werden mit dieser Methode nicht nur Clostridien, sondern auch fakultativ-anaerobe Sporenbildner der Gattung Bacillus nachgewiesen. Aus diesem Grund sind die Messwerte der MPN-Methode nach CNERNA wesentlich höher als diejenigen der SY-LAB und Filtrationsmethode. Die für die Methode nach CNERNA anzuwendenden Grenzwerte werden daher deutlich höher angesetzt als für die SY-LAB und Filtrationsmethode.

Eignet sich die SY-LAB Methode nur für Kuhmilch?

Die Methode eignet sich für Kuh-, Schaf-, Ziegen- und Büffelmilch.

Können mit der SY-LAB Methode auch gefrorene Rückstellproben untersucht werden?

Die Methode eignet sich sowohl für frische, als auch für gefrorene Milchproben.

Wie gelangen meine Proben zu Suisselab?

Wichtig ist, dass die Proben gekühlt zu Suisselab AG transportiert werden. Werden Proben ausserhalb der Milchprüfung eingeschickt, können diese an unseren Sammelstellen abgegeben werden. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, gerne geben wir Ihnen die nächste Sammelstelle bekannt.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Untersuchung von automatisiert gefassten MP-Proben aus dem Sammelwagen erfüllt sein?

Suisselab AG kann die automatisiert gefassten MP-Proben nur auf Buttersäuresporen untersuchen, wenn die NDS-Daten aus dem Sammelwagen vor den Milchproben im Labor eintreffen. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, falls Sie unsicher sind, ob Ihr Transporteur diese Bedingung erfüllt.

Kontaktieren Sie uns bitte unter der Telefonnummer 031 919 33 66 oder per E-Mail an logistik@suisselab.ch.

Auftragsformular für manuell gefasste MP Proben
Auftrag-Zusatzanalysen-MP-manuell.pdf

Auftragsformular für Direkteinsendungen
Buttersäuresporen & FROMALYS Auftragsformular

Auftragsformular für automatisiert gefassten MP-Proben
Auftrag Zusatzanalysen MP automatisiert

Beratung

Daniel Glauser

Dr. med. vet. FVH, Ph.D.
Bereichsleiter Vet.-med. Diagnostik
031 919 33 22
E-Mail